Hintergrundinformationen zum Bogensport


Alles ins Gold - Bogenschießen für Jung und Alt

Ob acht oder 80: Die Faszination Bogenschießen kennt keine Altersgrenzen und findet immer mehr Anhänger. Vielleicht schlummert der Instinkt des Jägers aus grauer Vorzeit immer noch in uns. Der Bogensport bietet in jedem Fall die Möglichkeit, die Rücken- und Schultermuskulatur zu stärken und außerdem Konzentration, Geschicklichkeit und Ausdauer zu trainieren.

Eine Sportart für Drinnen und Draußen

Der Bogensport ist eine ideale Sportart, um vom alltäglichen Stress abzuschalten und sich unter Freunden sportlich zu betätigen. Aber er bietet auch alle Anforderungen an Leistung, Ausdauer und Disziplin eines echten Wettkampfs. Ob Bogenschießen nun zur Entspannung oder als Leistungssport betrieben wird, ist reine Geschmackssache. Der Reiz besteht für alle Schützen darin, durch Körperbeherrschung, Konzentrationsfähigkeit und Gleichmäßigkeit der Bewegungen das Ziel zu treffen. Denn es ist nicht damit getan, zwei Visierpunkte wie Kimme und Korn zur Deckung zu bringen.

Ein großes Plus des Bogensports ist, dass ihm ganzjährig nachgegangen werden kann - im Freien oder in der Halle. Anfänger schießen ihre ersten Pfeile natürlich im Freien ab. Zudem kann der Sport als Einzel- oder Mannschaftsdisziplin und in vielen verschiedenen Variationen mit unterschiedlichen Bögen und Disziplinen durchgeführt werden. Mittlerweile betreiben etwa 50.000 Frauen, Männer und Kinder in über 2.000 Vereinen bundesweit diesen Sport.

Die Geschichte des Bogensports

Pfeil und Bogen wurden bereits in der Steinzeit als Jagd- und Kampfwaffen verwendet und gehören zu den ältesten Distanzwaffen, die uns bekannt sind. Das zeigt der Fund des wohl ältesten Bogens der Welt in Mannheim-Vogelstang. Der Kiefernholzbogen wurde schon vor 17.600 Jahren, also in der jüngeren Altsteinzeit, zur Jagd verwendet. Schätzungen zufolge soll dieser Bogen bereits eine Reichweite von bis zu 80 Metern gehabt haben.

Die Erfindung des Bogens stellte in der Vorzeit einen wahren Meilenstein dar. Im Gegensatz zum Speer, der bis dato als Hauptdistanzwaffe genutzt wurde, ist die Zielgenauigkeit eines Bogens effektiv besser. Zudem war es erstmals möglich, mehrere Projektile platzsparend mit auf die Jagd zu nehmen. Die Jagd wurde auch sicherer, da die gejagten Tiere aus größerer Distanz erlegt werden konnten. In der Folge verbreitete sich die Kriegswaffe in allen Kulturen auf der ganzen Welt. Ihren Höhepunkt fand sie im europäischen Mittelalter zu Zeiten des Rittertums. Vor allem englische Langbogenschützen waren wegen ihres Könnens gefürchtet und schlugen viele siegreiche Schlachten. Aber auch im Osten wurde eine handlichere Version des Bogens sehr erfolgreich zu Pferde genutzt. Erst mit dem Aufkommen der Handfeuerwaffe und endgültig mit der Erfindung des Repetiergewehrs verlor der Bogen seinen Status als Distanzwaffe Nummer eins.

Nachdem der Bogen zunächst von der Bildfläche verschwunden war, erlebte er Anfang des 20. Jahrhunderts sein Comeback durch amerikanische Pioniere des modernen Bogensports. Auch der Filmklassiker über Robin Hood, dem wohl Berühmtesten aller Bogenschützen, brachte den Bogensport wieder in Mode. Interessant: Der Amerikaner Howard Hill, der Bogenbauer und Bogenjäger von Beruf war, doubelte sämtliche Schießszenen in Errol Flynns „Robin Hood“. Dabei wurde vollständig auf Trickaufnahmen verzichtet und Hill spaltete beim berühmten „Meisterschuss“ einen Pfeil durch einen zweiten. Der technische Fortschritt des 20. Jahrhunderts machte auch vor dem Bogensport nicht Halt. So wurde bereits ab 1946 Fiberglas in Bögen verbaut und in den 70er-Jahren erfolgte ein wahrer Boom für die Szene. Immer neue technische Entwicklungen und Materialien führten zu immer ausgeklügelteren Systemen. Seit einigen Jahren geht der Trend aber wieder zurück zum ursprünglichen Bogenschießen ohne Visiervorrichtungen und hoch technisierte Bögen.

Obwohl das Grundprinzip des Bogenschießens immer noch dasselbe ist, zeigt sich der Sport durch den Fortschritt in einer großen Vielfalt an Bogenklassen und Schusstechniken. In Nordamerika gibt es heute ungefähr 2,5 Millionen Bogenschützen, von denen ein großer Teil auch mit Pfeil und Bogen auf die Jagd geht. Kurios: Bei den ersten Olympischen Spielen 776 vor Christus wurden angebundene Schweine als Zielscheiben benutzt.

Die Technik

Die richtige Technik zu erlernen, ist besonders wichtig, um das Verletzungsrisiko gering zu halten. Falscher Ehrgeiz und fehlende Anleitung können schnell zu Schmerzen im Schulter- und Armbereich führen. Am besten ist die richtige Technik im Verein von ausgebildeten Trainern zu lernen. Grundsätzlich besteht die Technik des Schießens aus drei Phasen: Spannen, Halten und Lösen. Das hört sich trivial an, jedoch gewährleistet nur eine einwandfreie Technik den mühelosen Umgang mit dem Bogen. Die körperliche Belastung beim Spannen ist nicht zu unterschätzen. Beim Spannen von 150 Pfeilen und einem mittleren Bogenzuggewicht bewegt der Schütze schnell über zwei Tonnen. Der erste Schritt des Schützen ist das Anvisieren des Zieles. Dann wird der Bogen geradlinig bis zur vollen Auszugslänge gespannt - bis zum sogenannten „Haltepunkt“, an dem die Zughand den Mundwinkel berührt. Dann folgt der schwierigste Teil des Schussvorgangs - das Lösen. Hier passiert es leicht, dass die Sehne verrissen wird und der Pfeil somit nicht seine vorgesehene Flugbahn einhält. Die Sehne muss also schnell, kurz und trocken geöffnet werden. Allerdings ist das ein Vorgang von Millisekunden, den sich kaum ein Schütze überhaupt bewusst machen kann.

Alles über die Ausrüstung

Der Bogensport ist für Anfänger vergleichsweise günstig, da eine spezielle Sportbekleidung nicht erforderlich ist und Ausrüstungen bei den Vereinen ausgeliehen werden können. Allerdings sind bei den Bögen finanziell gesehen auch aufgrund von Materialien wie Fiberglas und Carbon keine Grenzen gesetzt.

Jeder Bogen besteht aus dem eigentlichen Bogen und der Sehne. Doch davon abgesehen gibt es viele Varianten, die zu verschiedenen Zwecken entwickelt wurden. Die primitivste Variante ist der Langbogen, der aus nichts weiter als aus biegsamem Holz und einer Sehne besteht. Natürlich sind heutige Langbögen kaum noch mit den ursprünglichen zu vergleichen. Gleich geblieben ist allerdings die Form des Buchstabens D, wenn der Bogen gespannt ist. Außerdem ist ein Langbogen immer noch etwa so lang wie die Spanne zwischen den gestreckten Armen des Schützen. Aus dem Langbogen entwickelte sich der Kurzbogen, der aufgrund seiner Kompaktheit bei berittenen Schützen Anklang fand. Allerdings besitzt er ungünstige mechanische Verhältnisse, was zu der Entwicklung von Recurve- und Kompositbögen führte. Der ursprünglich aus Asien stammende Bogentyp Recurve unterscheidet sich insofern vom Langbogen, als die Enden seiner sogenannten Wurfarme stark nach vorn gebogen sind. In dieser Biegung (Recurve) wird beim Spannen des Bogens viel Energie gespeichert, dadurch überträgt der Recurvebogen mehr Energie auf den Pfeil als der Langbogen und erzielt somit einen höheren Wirkungsgrad. Außerdem sorgt die Biegung dafür, dass die Sehne anliegt und einen leichteren Zug ermöglicht sowie den „Handschock“ dämpft.

Der Kompositbogen - auch Reflexbogen genannt - ist ein spezieller, aus verschiedenen Materialien zusammengesetzter Bogen, der vornehmlich bei den Hunnen und den Mongolen Verwendung fand. Er wurde aus verschiedenen Materialien wie Holz und Tierhorn zusammengeleimt und mit Sehnen umwickelt. Dadurch erhielt der im Vergleich zum Langbogen eher kleine Bogen eine größere Flexibilität mit hoher Spannkraft, die sich hervorragend für Reiter eignete.

1969 wurde der Compoundbogen in den USA entwickelt. Dieser Bogen ist kurz und kompakt gebaut und technisch hoch entwickelt. Durch Umlenkrollen an den Wurfarmenden und eine flaschenzugähnliche Konstruktion erreicht er eine Zuggewichtsreduzierung von bis zu 80 Prozent. Dadurch erreichen die abgeschossenen Pfeile eine Geschwindigkeit von bis zu 360 Kilometern pro Stunde. Bei internationalen Wettbewerben richten sich Compoundschützen nach den Wettkampfregeln der FITA, sie benutzen aber kleinere Ziele. Außer Compoundbogen werden auch Recurvebogen, entweder mit Visier und Stabilitätshilfsmittel oder ohne, bei Wettkämpfen verwendet. Neben der Auswahl des Bogens muss sich der Sportschütze noch zwischen Aluminium- oder Carbonpfeilen entscheiden - für Anfänger gibt es spezielle Übungspfeile. Ein Bogenschütze sollte auch immer eine Schutzausrüstung tragen, das gilt besonders für Anfänger. Die Ausrüstung besteht aus einem Armschutz, einem Schießhandschuh und einem Brustschutz. Die häufigste, aber auch eine der wenigen Verletzungen, mit denen ein Sportschütze kämpfen muss, sind Blutergüsse an den Unterarmen, die aber nur entstehen, wenn keine Schutzausrüstung getragen wird.

Vielen Dank für die nette Bereitstellung des Berichts:

Quelle: http://www.medicom.de


Die Bogentypen

Langbogen

Der Langbogen ist die Urform aller Bögen und wird aus edlen astfreien Hölzern wie Ulme, Eibe oder Esche hergestellt.

Er besteht meistens aus einem Stück und ist in eine Richtung gebogen.

Die Länge eines Langbogens entspricht in der Regel der Körpergröße des Schützen, was durchaus 2 Meter sein kann.

Das Schießen mit dem Langbogen bezeichnet man als "Instinktiv", da keinerlei Visiereinrichtungen verwendet werden.

Die ersten Bogen wurden schon vor ca 20.000 Jahren benutzt.

Recurvebogen

Als Weiterentwicklung des Langbogens werden heutzutage in der Mehrheit Recurvebögen eingesetzt.

Der Recurvebogen zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • er besteht aus mehreren Einzelteilen, wie Mittelteil und Wurfarmen
  • die Wurfarme sind an deren Enden noch einmal nach vorn gebogen (Recurve). Dadurch kann - im Vergleich zum Langbogen - bei gleicher Zugkraft mehr Energie auf den Pfeil übertragen werden.
  • Es besteht die Möglichkeit diverse Anbauteile (Stabilisatoren, Schwingungsdämpfer oder Visier) zu verwenden

Der Recurvebogen ist auch als Olympische Disziplin zugelassen. Allerdings wird er dann Olympiabogen genannt.

Compoundbogen

Die modernste und technisch höchstentwickleste Form ist der Compoundbogen.

Diesen Bogentyp gibt es erst seit Ende der 1960er Anfang der 1970er Jahre.

Anders als beim Langbogen oder Recurvebogen wird die Sehne nicht "einfach" an den Enden (Tips) der Wurfarme befestigt. Die Sehne wird über Exenterrollen geführt.

Beim Ausziehen muss zunächst viel Kraft aufgewendet werden. Allerdings nimmt die benötigte Kraft nach erreichen des Gipfelpunkts stak ab. Es sind dann lediglich ca 10% der Zugkraft nötig um anzuvisieren und mittels "Release" zu lösen.

Dadurch ist es möglich sehr hohe Zugkräfte zu erreichen, die jenseits der 60 Pfund liegen.

Bei einem 60 lbs (Pfund) Bogen müssen nur ca 6 lbs nach überschreiten des Gipfelpunkts gehalten werden.

Jetzt kann es losgehen...

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Dann kommen Sie doch unverbindlich vorbei, um die ersten Pfeile unter Anleitung eines erfahrenen Bogenschützen auf die Scheibe zu befördern.

Wir freuen uns schon auf Sie!

 

 

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